Nein-Sagen:
Egoismus oder Selbstliebe?
Hand aufs Herz: Kannst du nein sagen? Nein-Sagen ist nicht leicht. Im Gegenteil: viele von uns können es nicht.
In diesem Beitrag dreht sich alles um das mächtige Wort „Nein“. Darum, dass es dich glücklich macht, wenn du es gelegentlich gebrauchst. Und darum, warum es sich lohnt, gelegentlich ein Neinsager zu sein.
Nein-sagen hat nichts mit Egoismus zu tun
Plagt dich ein schlechtes Gewissen, wenn du nein sagst? Oder wenn du Ja sagst, obwohl du a) nein meinst oder b) am liebsten nein sagen willst?
Es ist mein tiefer Glaube, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist. Dazu gehört auch, gut auf sich selbst aufzupassen.
Was nützt du anderen Menschen, wenn du vor Erschöpfung zusammenbrichst oder dein Leben nicht nach deinen Vorstellungen leben kannst, weil du dich für andere aufopferst?
Ich frage dich: Was nutzt das anderen Menschen?
Unglücklich und erschöpft, bist du eine Last für deine Mitmenschen.
Deine Energie ist begrenzt. Wenn du alles für andere verpulverst, wo bleibst dann du?
Deshalb sage ich: Kümmere dich um dich selbst!
Hilf anderen dabei, sich ebenfalls um sich selbst zu kümmern. Denn wenn jeder dafür sorgt, dass es ihm gut geht, gibt es nur noch glückliche Menschen auf der Welt.
In welch einem Paradies würden wir leben?
Das heißt nicht, dass du andere Menschen verletzten sollst. Das heißt nicht, dass du durchs Leben gehst und dir nimmst, was du haben willst – ohne Rücksicht auf Verluste.
Du darfst weiterhin mit Rücksicht und Mitgefühl durch die Welt gehen. Aber ohne dich dabei aufzuopfern oder dich zu verraten.
Glaub mir: Das geht auch dann, wenn du eine Mama oder ein Papa bist. Das geht auch dann, wenn du ein Angestellter bist. Das geht immer!
Sag Nein zu den Dingen, die du tun musst – und Ja zu den Dingen, die du tun darfst
Hast du dir einmal überlegt, wie viele Dinge du am Tag tust, die du nicht tun willst?
Lass ein paar Tage Revue passieren und überlege, was du alles getan hast, was du a) wirklich liebst und b) was du nicht tun wolltest, es aber für nötig erachtet hast.
(Viele „Pflichten“ können wir übrigens umdrehen, indem wir anstatt der Wörter „muss“/„soll“, die Wörter „darf“/„kann“ benutzen: „Ich muss arbeiten gehen!“ – „Ich darf arbeiten gehen!“. Was für ein Unterschied!)
Überlege, welche Dinge wirklich sein müssen, von denen, die du nicht tun möchtest. Und von denen, die du bisher immer für andere getan hast.
Ein Akt der Selbstliebe: Fang an, Nein zu sagen und dich um dich selbst zu kümmern.
Wenn du dich um dich selbst kümmerst, bedeutet das:
Stress erkennen: Du erkennst, wenn du in Stress gerätst und tust dir etwas Gutes. Du nimmst ein Bad, gehst in die Sauna, verbringst einen Tag in der Natur. Oder du fährst ein Wochenende in die Berge, legst dich einen Tag in die Hängematte und liest – egal, wie groß dein Berg Bügelwäsche ist, egal wie dringend du deine Werkstatt aufräumen solltest. Du stellst dich an die erste Stelle und den Rest hintenan.
Hören und transformieren …
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Du bist jemand! Und du lässt dir nicht mehr alles gefallen. Es gibt keinen Grund zuzulassen, dass andere dich herumkommandieren oder ihre eigenen Bedürfnisse über deine stellen. Egal, ob im Job oder im Privaten. Du denkst, du kannst nicht anders? Du denkst, du bist abhängig? Der einzige Mensch, der dich dazu zwingt, dir Dinge und Worte gefallen zu lassen, bist du! Du entscheidest. Und zwar jeden Tag neu.
Nein zur Aufopferung: Du bist nicht mehr uneingeschränkt für andere da. Wenn du Pläne hast, dann bleibst du dabei. Wenn du keine Lust hast, dann sagst du das. Die anderen sind dann beleidigt? Das ist deren Baustelle, nicht deine. Im Gegenzug bist du nicht beleidigt, wenn andere für dich keine Zeit haben oder keine Lust auf Aktivitäten mit dir. Das ist okay!
Wenn du dich nicht um dich kümmerst und dir nicht deinen eigenen Wert zeigst – wie sollen ihn dann andere erkennen? Und wie kannst du dann erwarten, dass andere Menschen deinen Wert erkennen?
Hier findest du übrigens meinen Beitrag „Selbstfürsorge – der Turbo für dein Wohlbefinden“.
Die Lösung ist: Du musst „nur“ lernen, nein zu sagen.
Du schaffst das.
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Ein Nein ist mehr als nur ein Nein.
Nein-Sagen ist eine große Sache. Denn in dem Wort Nein steckt nicht nur ein Wort und eine Ablehnung.
Das Wort Nein …
… steckt Grenzen ab. Es sagt: bis hierhin und nicht weiter.
… ist ein Akt der Selbstliebe: Du zeigst dir damit, dass du deine eigenen Bedürfnisse ernst nimmst und dich um dich kümmerst.
… vermeidet, dass du dich körperlich, seelisch oder emotional schlecht fühlst, weil du Dinge tust, dass du nicht aus tiefster Überzeugung und mit vollem Herzen tust. (Wenn du hier einwendest, dass du z. B. von Herzen gern für deine Kinder kochst, weil du sie liebst, du das Kochen aber nicht magst: Dann überlege dir, ob du deine Einstellung zum Kochen ändern willst oder ob du was anderes findest, womit du deinen Kindern eine Freude machen kannst.)
Nein-Sagen ohne Schuldgefühle
Falls du (bisher) nicht Nein sagen kannst, dann bist du mit diesem Laster nicht allein.
Die Gründe, warum wir uns nicht trauen deutlich Nein zu sagen (und uns stattdessen in Ausreden und Vertröstungen verlieren):
- Gewissen: Wir haben ein schlechtes Gewissen, wenn wir Nein sagen. Das ist antrainiert und ein weitverbreitetes negatives Denkmuster. (Wie du solche Denkmuster umdrehen kannst, liest du in meinem Beitrag „Affirmationen – Sätze, die dein Leben verändern“.)
- Egoismus: Wir haben Angst, dass wir als egoistisch gelten, wenn wir Nein sagen.
- Einsamkeit: Wir haben Angst davor, dass sich unsere Freunde von uns abwenden. Und Angst davor, allein dazustehen, wenn wir Hilfe benötigen.
- Diskussionen und Rechtfertigungen: Wir haben Angst davor, dass wir uns rechtfertigen müssen, warum wir Nein sagen. Und wir möchten Diskussionen vermeiden, in denen wir das Gefühl haben, unsere Bedürfnisse verteidigen zu müssen.
- Gut-Mensch: Wir möchten ein guter Mensch sein, der hilfsbereit, treu und selbstlos ist. Und wir meinen, dass wir uns dafür für andere aufopfern müssen, unsere eigenen Bedürfnisse hinten anstellen müssen, um dieser gute Mensch zu sein.
Weiterführende Links
>> Informationsseite zum Thema Affirmationen
>> Informationsseite MindTune-Affirmationen: Programmiere dein Unterbewusstsein um, während du etwas anderes tust.
>> Meditationen, mit denen du deine Träume visualisieren kannst
>> Zu meinem Buch „Du kannst sein und haben, was du willst – wie du mit der richtigen Anwendung von Affirmationen deine Ziele erreichst“
Egal, was es ist, was dich davon abhält, Nein zu sagen: Das ist es nicht wert, dass du dich dafür nach hinten stellst.
Du bist jemand – und du verdienst deine Aufmerksamkeit und Liebe.
Entdecke jetzt viele kostenlose Herzenspunsch-Meditationen:
Wie du dein Nein formulieren kannst
Ein Nein ist nicht gleich ein Nein. Und ich gebe zu: Auch ich höre nicht gern ein Nein. Das liegt aber nicht an der Bedeutung, sondern an der Art und Weise, wie der Versender das Nein formuliert.
Du kannst sagen: „Nein, keine Lust!“ – dass du dafür keinen Beifall bekommst, kannst du dir denken. 😉
Das Wort Nein kann man mit viel Liebe aussprechen. Du kannst sagen: „Nein, heute nicht. Ich freue mich, wenn wir uns bald wiedersehen. Aber heute möchte ich gern in die Wanne und lesen, damit ich morgen wieder fit bin.“ – wer das nicht versteht oder verärgert reagiert, der ist nicht dein Freund.
Nein-Sagen geht nicht immer …
Ich sage noch immer nicht gern nein. Aber ich habe es gelernt.
Wenn ich dringend gebraucht werde, dann bin ich da. Dann bin ich auch bereit, über meine Grenzen zu gehen.
Aber diese Situationen sind Ausnahmesituationen.
Seit über sieben Jahren ziehe ich meine Söhne allein groß. Es gab Zeiten in meinem Leben, da war ich kurz davor, meine Grenzen zu überschreiten (und manchmal habe ich sie überschritten): 36-Stunden-Woche, Bereitschaftsdienste, Weiterbildungen, alleinerziehende Mama. Und gelegentlich kamen belastende Zeiten hinzu, wie eine Einschulung oder Ausfallzeiten.
Wenn ich nicht gelernt hätte, Nein zu sagen, hätte ich das nicht unbeschadet überstanden. Stattdessen habe ich gelernt, Prioritäten zu setzen. Gebügelt wird bei mir nicht mehr. Und manchmal (und phasenweise auch öfter als „manchmal“) kommt der Lieferdienst und bringt Essen. Bisweilen gehe ich an den Wochenenden früh ins Bett und lasse die Kinder wach, solange sie wach bleiben wollen.
Das ist mein Nein zu Zwängen und Pflichten, die ich mir sonst auferlegen würde. Mein Nein zum Stress. Nein zur Disharmonie. Mein Nein zur Aufopferung.
Und das versuche ich meinen Söhnen beizubringen: Macht euch das Leben leicht. Nichts muss perfekt sein.
Fazit: Nein-Sagen
Nein-sagen bedeutet:
- Dich an die erste Stelle zu setzen.
- Klare Grenzen zu ziehen.
- Dich um dich zu kümmern und dich selbst zu lieben.
- Dich nicht aufzuopfern für andere.
Und das ist notwendig, um ein glückliches und gesundes Leben zu führen.
Keiner wird dich davon abhalten, dich aufzuopfern oder deine Grenzen zu überschreiten. Niemand kennt deine Grenzen – außer du. (Und jeder Mensch hat andere Grenzen.)
Erwarte nicht, dass deine Familie oder deine Freunde dich schonen. Schone dich selbst.
Zeig du den anderen, wie du dich um dich kümmerst und wann das nötig ist. Dann erkennen und respektieren Sie deine Bedürfnisse.
Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben.
Übrigens: Dich selbst zu lieben (und dich als wichtigsten Menschen in deinem Leben anzuerkennen) bedeutet nicht, dass du deine Lieblingsmenschen mit Egoismus zur Seite stößt. Im Gegenteil. Du wirst ihnen mehr Liebe, mehr Aufmerksamkeit und mehr Freude schenken, wenn du bei dir selbst anfängst.
Wann hast du das letzte Mal Nein gesagt?
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