Wer bist du?
Wer bist du, jenseits von Namen, Titeln und Rollen?

Wenn du darauf auf Anhieb keine Antwort findest, ist das okay. Aber tief in deinem Inneren schlummert die Wahrheit.

In den Weisheitslehren der Upanishaden findest du hierzu eine Erkenntnis, zusammengefasst in drei einfachen Worten: Tat tvam asi – Das bist du. Du bist ich. Ich bin du.

Was es damit auf sich hat, darum soll es in diesem Artikel gehen.

Tat tvam asi: Wer bist du?

Tat tvam asi – in seiner einfachsten Form besagt dieser Satz, dass unser individuelles Selbst (Atman) identisch ist mit dem universellen Selbst (Brahman).

Doch um ehrlich zu sein: Diese Zusammenfassung wird der Bedeutung dieser Worte kaum gerecht (wenn es überhaupt Worte gibt, die dieser Bedeutung gerecht werden).

Was siehst du, wenn du in den Spiegel siehst? Richtig, du siehst dich, dein Spiegelbild. Aber ist das wirklich alles, was du bist?

Was ist, wenn du tiefer schaust? Wenn du hinter die Oberfläche deiner äußeren Erscheinung blickst. Wenn du hinter deine Persönlichkeit schaust?

Und da kommt das zum Vorschein, was du wirklich bist: Du bist mehr als du denkst.
Du bist unendlich. Du bist grenzenlos. Und Du bist eins mit allem.

Meditation als Schlüssel – Dein Tor zur Selbsterkenntnis

Die Frage ist: Was fängst du damit jetzt an? Wie kannst du diese Wahrheit in dein Leben bringen?

Der erste Schritt ist Meditation. Denn nur wenn du still wirst und nach innen lauschst, hast du überhaupt nur die Möglichkeit, auch nur einen Hauch dessen zu spüren, was noch alles in dir schlummert. Wer du wirklich bist.

Aber natürlich beschränkt sich „Tat tvam asi“ nicht nur auf das Meditationskissen. Vielmehr darfst du dich dafür öffnen, jede Begegnung, jede Erfahrung mit neuen Augen zu sehen.

Wenn du anderen Menschen begegnest, dann versuche doch einmal, in ihm das gleiche universelle Selbst zu erkennen, das auch in dir wohnt.

Und plötzlich verwandelt sich der Fremde in einen Spiegel deines eigenen Seins.

Du wirst erkennen, dass du viel leichter und freudvoller durchs Leben gehst, wenn du in jedem Menschen einen Teil von dir siehst.

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Die größte Illusion – Warum du dich getrennt fühlst

Natürlich ist das nicht einfach, in jedem Menschen diese Einheit zu sehen.

Du hast ein Ego. Du hast ein Gefühl der Getrenntheit. Und das ist alles tief verwurzelt. Ständig flüstert etwas in dir: „Du bist anders, du bist getrennt. Du hast Grenzen!“

Tat tvam asi: Hinterfrage diese Stimmen in deinem Kopf.

Du bist perfekt. Du bist verbunden mit allem und jedem. Und Du bist grenzenlos.

Wenn du am Strand stehst und Wellen beobachtest, dann blickst du jede Welle als getrennt von den anderen Wellen an. Du sagst „Die Welle war aber groß!” oder erfreust dich daran, wenn jede einzelne von ihnen am Strand bei deinen Füßen ankommt. In Wahrheit aber sind Wellen ein Ausdruck eines großen Ozeans. Und genau so bist auch du als Mensch ein Ausdruck eines universellen Bewusstseins.

Nicht falsch verstehen: Es geht nicht darum, deine Individualität zu leugnen (ganz und gar nicht!). – Es geht darum, dich als wunderbare, einzigartige Ausdrucksform des Ganzen zu erkennen. Schließlich gleicht auch nicht jede Welle des Ozeans der anderen.

Tat tvam asi im Alltag – Die Magie der Verbundenheit

Was hast du davon, wenn du den Satz „Tat tvam asi” bewusst lebst? Und wie kannst du das überhaupt bewerkstelligen, dir den Satz regelmäßig bewusst zu machen und danach zu leben?

Wenn du erkennst, dass du nicht allein und nicht getrennt von allem um dich herum bist, dann entsteht ein tiefes Gefühl von Verbundenheit. Und es folgt ein Gefühl von Frieden und Geborgenheit.

Gleichzeitig wächst dein Mitgefühl. Kann auch nicht anders sein, denn wenn du in jedem Wesen das gleiche universelle Selbst erkennst, kannst du nicht anders, als diesem Wesen mit Liebe und Respekt zu begegnen.

Tat tvam asi – es wird deine Basis für ethisches Handeln – nicht aus Pflicht, sondern aus einer Erkenntnis und aus tiefstem Herzen heraus.

Und: Auch dein Umgang mit Herausforderungen kann sich verändern. Wenn du erkennst, dass du in deinem tiefsten Wesen keine Grenzen hast; dass du frei bist, dann haben alltägliche Sorgen und Ängste keine Macht mehr über dich.

Du gewinnst eine neue Perspektive, aus der heraus du viel gelassener durchs Leben gehst.

Von Spiritualität zur Wissenschaft – Was die Quantenphysik dazu sagt

Ich stehe einfach auf wissenschaftliche Belege. Ich habe sie für meine Affirmationen und für meine Meditationen recherchiert, und hier ist es nicht anders.

Interessanterweise (muss man wirklich sagen!) findet sich die Weisheit „Tat tvam asi” sogar in Erkenntnissen der Quantenphysik wieder.

Und zwar als Idee der Verbundenheit aller Dinge, aller Wesen. Mit der Illusion der Getrenntheit setzen sich auch moderne Wissenschaftler auseinander.

Hier sind Beispiele:

Die Illusion der Getrenntheit

In der Quantenwelt gibt es das Phänomen der Quantenverschränkung, bei der zwei Teilchen, unabhängig von der Distanz, miteinander verbunden bleiben. Albert Einstein nannte dies einst „spukhafte Fernwirkung“. Dieses Phänomen stellt unser klassisches Verständnis von Trennung infrage und deutet darauf hin, dass auf fundamentaler Ebene alles miteinander verbunden ist.

David Bohms implizite Ordnung

Der Quantenphysiker David Bohm führte das Konzept der „impliziten Ordnung“ ein. Er behauptete, dass die Realität nicht aus getrennten Teilen besteht, sondern als untrennbares Ganzes zu verstehen ist. Das erinnert an die Idee, dass das individuelle Selbst (Atman) und das universelle Selbst (Brahman) eins sind. Bohm argumentierte, dass unsere Wahrnehmung von Trennung eine Illusion ist und eine tiefere, verborgene Ordnung existiert, in der alles miteinander verbunden ist.

Das holografische Universum

Ein weiteres Modell, das echt fasziniert, ist das des holografischen Universums. Es besagt, dass jede Region des Universums Informationen über das Ganze enthält, ähnlich wie bei einem Hologramm. Dieses Modell unterstützt die Vorstellung, dass das Ganze in jedem Teil enthalten ist – eine Idee, die in vielen spirituellen Traditionen, einschließlich der Lehre von „Tat tvam asi“, widerhallt.

Fazit: Tat tvam asi – Die größte Entdeckung deines Lebens

Tat tvam asi – mehr als ein philosophisches Konzept.

Lass dich davon herausfordern, über deine begrenzten Vorstellungen (von dir selbst!) hinauszuwachsen und deine wahre, unbegrenzte Natur zu erkennen.

Die Belohnung ist unbezahlbar: ein Leben in Verbundenheit, Freiheit und Frieden.

Ich wünsche dir, dass auch du für dich erkennst, dass du viel mehr bist, als du dir je zu erträumen gewagt hast.

Denn am Ende bist du genau das – das unendliche, grenzenlose Selbst, das sich in jeder Nuance des Universums spiegelt.