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15 Lektionen,
die ich von meinem Hund gelernt habe

„Sitz“, „Platz“, „Schau“ – das sind Kommandos, die ich meinem Hund beigebracht habe. Aber hast du schon mal darüber nachgedacht, was du von deinem Hund lernen kannst oder bereits gelernt hast?

Ich meine jetzt nicht, wie man fünf Meter vor der Haustür die perfekte Matschpfütze findet, um den frisch gewischten Boden zu ruinieren, oder wie man ein Leben als Alles-Fressender-Staubsauger führt. 😅

Meine Hündin Skadi wird im Mai ein Jahr alt und ist im Alter von 10 Wochen bei uns eingezogen. In dieser Zeit hat sie mir mehr beigebracht (und bewusst gemacht) als ich das je für möglich gehalten hätte.

In diesem Beitrag geht’s genau darum – um die 15 Lektionen, die mir meine haarige (und haarende 🤪) Philosophin beigebracht hat.

Schnapp dir eine Tasse Tee (und ggf. ein paar Leckerchen für deinen Hund) und lass uns unsere Vierbeiner als Lebenslehrer feiern:

15 Lektionen, die mir mein Hund beigebracht hat

1. Geduld

Das steht nicht umsonst oben auf meiner Liste. Ich glaube, ich war schon mit einiger Geduld gesegnet, als Skadi bei uns einzog. Trotzdem muss ich mich, primär jetzt, wo sie volle Lotte in der Pubertät steckt, immer wieder daran erinnern, locker zu bleiben und sie rumspinnen zu lassen.
Ich sage mir immer: Sie ärgern uns nicht, weil sie uns ärgern wollen.
Deshalb ist Geduld eine der Lektionen, die ich definitiv intensivieren und festigen durfte.

2. Achtsamkeit

Für unsere Hunde gibt es keine Vergangenheit oder Zukunft. Sicher, es gibt Erfahrungen, aber sie suhlen sich nicht in ihrer Vergangenheit oder quälen sich mit Zukunftsängsten. Für meine Skadi gibt es nur die Gegenwart.
Sie erinnert mich täglich daran, den (gemeinsamen) Moment zu genießen und die Kleinigkeiten wertzuschätzen.

Verwandter Beitrag: „Reset in der Einsamkeit“ – was mich die Einsamkeit in Nord-Norwegen gelehrt hat.

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3. Vertrauen

Meine Hündin vertraut mir. Das ist solch eine große Ehre und Auszeichnung für unsere Beziehung. Und sie tut das schon von Beginn an. Wenn sie vor einer neuen Aufgabe steht oder sich einer Situation gegenübersieht, die für sie neu und ungewohnt ist, orientiert sie sich an mir. Sie schaut, wo ich bin, was ich mache und ob ich sie ermuntere, sich die Situation anzuschauen. Und wenn ich es tue, dann folgt sie mir.
Das erleichtert einiges und ist gleichzeitig unbezahlbar. Es zeigt mir, wie wichtig Vertrauen in Beziehungen ist. Nicht nur in Hund-Mensch-Beziehungen, sondern auch in Mensch-Mensch-Beziehungen.

15 Lektionen Hunde Vertrauen

4. Fürsorge und Trost

Als Skadi einzog, dachte ich, ich würde mich um sie kümmern. Ich hatte nicht auf dem Schirm, dass sie sich um mich kümmern würde.
Man sagt ja: Dein Hund kennt dich besser als du dich selbst. Hunde beobachten. Es entgeht ihnen nichts. Wenn ich traurig bin, oder Schmerzen habe, ist sie da.
Im Dezember hatte ich eine schmerzhafte Rippenfellentzündung. Ich konnte mich nicht mehr aufrichten und weinte vor Schmerz. Sie legte sich dann auf mich und war einfach da. Das erleichterte zwar das Aufstehen nicht, aber es war ein großer Trost. 🥰

5. Ehrlichkeit

Wenn ich in den Raum komme, rastet Skadi aus vor Freude. So als hätten wir uns zwei Tage nicht gesehen. Dabei war ich nur zwei Minuten im Keller, um Wäsche zu waschen. Das Gleiche, wenn wir morgens aufwachen. Große Freude. Dabei schläft sie nur zehn Zentimeter von mir entfernt.
Wenn sie keinen Bock auf Streicheleinheiten hat, dann geht sie. Anders als wir Menschen. Ich halte öfter mal hin, wenn Skadi Nähe sucht, auch wenn ich gerade nicht will. Ist das echt? Eher nicht.
Tiere gehören, wie Kinder, zu den Wesen, die unmittelbar und echt sind. Wenn sie sich freuen, dann freuen sie sich.
Wenn sie keinen Bock auf dich haben, dann zeigen sie das.
Punkt. 

6. Kreativität

Ich gehöre sicher zur Riege der Menschen, die ihre Kreativität auslebt. Dennoch lehrt mich meine Hündin täglich, dass Kreativität nicht nur zum Geldverdienen eingesetzt werden kann, sondern auch um Probleme zu lösen.
Es ist faszinierend, was ihr alles einfällt, um zu bekommen, was sie will. 🙈

7. Bedingungslose Liebe

Es ist egal, wie ich aussehe, wie groß oder schwer ich bin. Es ist egal, wer ich in der Vergangenheit war. Oder was ich angestellt habe. Mein Hund liebt mich bedingungslos und unabhängig aller Umstände. Meinen Hund interessiert nur, wer ich jetzt in diesem Moment bin und wie ich mich in diesem Moment ihm gegenüber verhalte.
Von unseren Hunden können wir lernen, was es heißt, bedingungslos zu lieben.

8. Loyalität

Hunde sind loyal. Sie verlassen uns niemals freiwillig. Sie gehen durch dick und dünn mit uns. Ja, sie gehen durch die Hölle mit uns, Hauptsache, sie sind bei uns.
Mir bricht das Herz, wenn ich daran denke, wie illoyal sich viele Hundehalter ihren Hunden gegenüber verhalten.
Egal, wie schwer die Phasen sind, ich habe ihr das Versprechen gegeben, dass sie bis ans Ende ihrer Tage bei mir sein wird – und das wird gehalten, solange es in meiner Macht steht. Komme, was wolle.

15 Lektionen Hunde Loyalität

9. Anpassungsfähigkeit

Als Skadi bei uns einzog, war mir klar, dass wir sie aus einem für sie gewohnten Umfeld reißen. Wir holten sie weg von ihrer Mama, ihren Geschwistern und der Familie, die sie die ersten 10 Wochen aufgezogen hat.
Wir waren Fremde. Unser Haus war fremd für sie. Der Garten war fremd. Ihr neuer Schlafplatz war fremd. Das Fressen war fremd. Die Spielsachen waren fremd.
Alles war fremd.
Und doch, sie war so tapfer und hat sich schnell den neuen Umständen angepasst.
Sie erinnert mich mit dem, was sie geleistet hat, daran, dass es wichtig ist, flexibel zu bleiben und sich neuen Situationen anzupassen. Denn nur so meistern wir Herausforderungen

10. Spielen

Meine Hündin zeigt mir jeden Tag, wie erfrischend und spaßig es ist, gemeinsam zu tollen und zu spielen. Ich werde wieder zum Kind, albere herum und wir haben Spaß zusammen.
Okay, vermutlich gehöre ich ohnehin zu Menschen, die gerne mal herumblödeln, sie erinnert mich aber daran, das Kind in mir täglich zu kitzeln.

11. Selbstwertgefühl

Hunde leiden nicht unter mangelndem Selbstwertgefühl. Sie stellen sich und ihre eigenen Bedürfnisse immer an die erste Stelle. Wie gesund das ist!
Von unseren Hunden können wir lernen, wie wir das für uns wieder genauso handhaben. Wie damals, bevor es uns abtrainiert wurde.

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12. Vergebung

Manchmal schleicht sich Skadi von hinten an, wenn ich in der Küche stehe. Dann sehe ich sie nicht, mache einen Schritt zurück und schwups ist es passiert: Ich bin ihr auf die Pfote getreten, was sie mich mit einem lauten Aufjaulen wissen lässt.
Ich entschuldige mich dann überschwänglich bei ihr. Und schon wenn ich ein lang gezogenes „Tschuldiguuuuuung“ quieke, dreht sie vollkommen durch vor Freude. Da fängt das ganze Hinterteil samt Schwanz an, ausladend hin- und herzuwackeln, weil sie weiß, dass mit einem „Tschuldigung“ immer Knuddeleinheiten einhergeht.
Fakt ist aber: Sie ist nie böse, wenn ich ihr auf die Pfote trete, versehentlich ihr Lieblings-Leckerchen im Gully versenke oder ihren Schlafplatz absauge – und vor allem bei Letzterem versteht sie ja überhaupt keinen Spaß! 😉
Unsere Tiere lehren uns, dass es wichtig ist, einander zu vergeben. Das stärkt nicht nur Beziehungen, sondern beschert uns inneren Frieden.

15 Lektionen, die ich von meinem Hund gelernt habe

13. Sozialverhalten

Okay, da sind Hunde, wie Menschen, unterschiedlich. Aber meine Hündin ist sehr freundlich zu allen Artgenossen, sie will am liebsten überall Guten-Tag-sagen und eine Runde spielen. Sie ist ein Sonnenschein und beliebt bei unseren vierbeinigen Freunden und den dazugehörigen Zweibeinern.
Sie bestätigt mir jeden Tag, wie wertvoll es ist, neuen Bekanntschaften gegenüber offen zu sein und jederzeit freundlich aufzutreten. Denn nur so entstehen neue Freundschaften.

14. Bewegung

Ich gebe es nicht gerne zu, aber als ich mich dazu entschieden habe, Skadi zu adoptieren, da war der Aspekt der Bewegung einer der Ausschlaggebenden. Denn ich wusste, wenn ich mir einen Hund in die Familie hole, dann muss ich raus – egal ob es regnet, schneit oder stürmt. Der Hund verdient es, ausreichend bewegt und ausgelastet zu werden.
Ich habe durch meine Hündin gelernt, aktiv zu werden und mich täglich zu bewegen. Inzwischen fahre ich sogar mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Das habe ich meiner Hündin zu verdanken.

15. Kommunikation

Eine wichtige Lektion, die mich Skadi in den vergangenen Monaten gelehrt hat, ist es, einfach mal den Mund zu halten. Stattdessen zu beobachten, mich beobachten zu lassen und mich auf Körpersprache und Mimik zu verlassen. Nicht nur ich kommuniziere durch meine Körpersprache und Mimik mit Skadi, sondern sie auch (ausschließlich) mit mir.
Ich bin kein Profi im Deuten ihrer Signale (und plane nicht, es zu werden). Trotzdem bin ich überzeugt, dass man sich im Umgang mit dem eigenen Hund auf sein Bauchgefühl verlassen kann.
Ich spüre genau, wenn sie rausmuss, um ihr Geschäft zu machen. Ich weiß genau, wann es genug ist mit Herumspringen – auch wenn (oder gerade wenn) sie mitten im Spiel mit einem anderen Hund ist und sich unerschöpflich und energiegeladen zeigt.
Sie hat mich gelehrt, auf nonverbale Signale (nicht nur bei ihr) und auf unsere Umgebung zu achten.

Fazit: Hunde sind nicht nur die besten Freunde des Menschen, sondern auch ihre besten Lehrer

Ich finde es faszinierend, zu welchen Erkenntnissen man kommt, wenn man seinen geliebten Vierbeiner beobachtet.

Die Perspektive zu wechseln und die Welt aus ihren Augen zu betrachten, hilft uns in vielen Alltagssituationen.

Neben all den lustigen Momenten, die ich mit Skadi teile, sind es gerade die kleinen Momente, die die Weisheiten transportieren: die unerschütterliche Liebe und ungeteilte Aufmerksamkeit, die mein Leben so viel reicher machen.

Es gibt im Leben so viel zu lernen – und wertzuschätzen. Egal, ob du einen Hund besitzt oder nicht.

Die beste Art, unseren Lebenslehrer, egal ob menschlich oder tierisch, zu danken, ist die, ihre Lehren anzuerkennen – und sie letztlich in unserem Leben anzuwenden.

Denn am Ende zählt nicht nur das, was wir ihnen beibringen, sondern das, was sie uns lehren – und das lässt am Ende die unvergessliche und tiefgründige Beziehung entstehen, an die wir uns ein Leben lang erinnern werden.

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