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Grübeln: Warum uns zu viel Nachdenken unglücklich macht

Manchmal liege ich nachts wach, drehe mich von einer Seite auf die andere und bekomme meinen Kopf einfach nicht ruhig.

Gedanken rasen durch mein Gehirn, als wären sie auf der Flucht vor irgendwas.

Und je mehr ich grüble, desto schlimmer wird’s: Schlafen geht gar nicht, Laune auf dem Tiefpunkt, Sorgen und Ängste auf Höhenflügen.

Und ich weiß, dass ich damit nicht alleine bin.

Joseph Joubert, ein schlauer Kopf, sagte einmal: „Man ist meistens nur durch Nachdenken unglücklich“.

Oder wie wir hier in Schwaben sagen: „Die Dummen sind glücklich, denn die denken einfach nicht so viel!“

Ich finde, beide Aussagen sind wahr, auch wenn Joseph Joubert es irgendwie liebenswerter ausdrückt …

Ich möchte diesem Thema einen Artikel widmen, denn ich glaube, dass viele von uns zu viel nachdenken (gerade in diesen Zeiten).
Und als lösungsorientierter Mensch würde ich da gerne einen Weg herausfinden.
Für uns alle.


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Die negativen Seiten des Grübelns (irrationale Ängste und Horror-Szenarien)

Ich bin der absolute Grübler-Typ. Heißt: Ich kann wirklich alles zerdenken, was ich irgendwo aufschnappe.

Ich sehe das nicht nur negativ, denn daraus folgt auch viel Reflexion.

Aber dennoch: oft gerate ich vom Hundertstel ins Tausendstel. Grüble über jede Kleinigkeit und zack – bleibe bei Horror-Szenarien hängen, aus denen ich mich erst einmal gedanklich wieder entfernen muss (was mir relativ gut gelingt). Trotzdem frage ich mich danach oft: Wie konnte das so weit kommen?

Das Verrückte ist, dass ich doch weiß, dass diese Worst-Case-Szenarien nicht eintreten. Trotzdem verbringen wir Stunden, Tage, manchmal sogar Wochen damit, uns den Kopf darüber zu zerbrechen. Absolut irre.

Erst im August habe ich geplant, mit meinen Eltern, meinen Kindern und meinem Hund in den Wildtierpark nach Pforzheim zu fahren. Zwei Tage zuvor bekam ich so ein seltsames Gefühl und hatte Gedanken, dass auf der Fahrt etwas Schlimmes passiert. Wir hatten geplant, mit einem Auto zu fahren und meinen Hund in den Kofferraum zu packen (ohne Box, da nicht mein Auto). Ich hatte ein schreckliches Gefühl, tagelang. Wollte am liebsten mit meinem Auto fahren, hatte aber Angst, dass das keiner verstehen würde.

Lange Rede, kurzer Sinn: Durch mein Gedankenkarussell hatte ich wirklich Sorgen. Wenn ich mich aber zusammengerissen und mein Unterbewusstsein gefragt habe, was es mir mitteilen möchte, bekam ich immer das Gefühl vermittelt, dass nichts passieren wird.

Für mich war klar: Das sind deine Gedanken!

Am Tag, als wir losfuhren, war ich gestresst und wirklich in Sorge. Aber wir fuhren, wie geplant.
Und natürlich ist nichts passiert.

Was ich sagen möchte: Wir grübeln uns mit unseren Gedankengängen einfach tief in eine Misere hinein, die niemals eintreten wird.

Mein Unterbewusstsein hätte mir klare Signale geschickt, wenn es an diesem Tag wirklich gefährlich für uns gewesen wäre.

Grübeln Warum uns zu viel Nachdenken unglücklich macht

Die Sache mit den Gedanken und der Gegenwart

Doch was noch schlimmer ist: Durch diese Grübelei sind wir nie wirklich hier.

Wir verpassen die Gegenwart, weil wir damit beschäftigt sind, uns über die Zukunft den Kopf zu zerbrechen oder in der Vergangenheit zu wühlen.

Noch schlimmer: Diese negative Grübelei wirkt sich auf unsere Zukunft aus.

Denn: Wir erschaffen unsere Realität durch unsere Gedanken.
(Und ziehen genau das an, worüber wir uns sorgen.)

Natürlich nicht, wenn wir uns nur einen Tag darüber sorgen. Aber wenn wir uns wochenlang oder gar jahrelang über eine Sache Sorgen machen oder Angst vor etwas haben, dann ziehen wir uns diese Energie in unser Leben. Es wird sich in der einen oder anderen miesen Form manifestieren.

Deshalb müssen wir schauen, dass wir da herauskommen.

Die Medien als Grübel-Verstärker

Abgesehen von unserem eigenen Kopf gibt es da natürlich noch den ultimativen Grübel-Verstärker: Medien.

Ich bin sehr kritisch eingestellt, was die Berichterstattung von Medien angeht. Nicht nur, was berichtet wird, sondern auch wie berichtet wird. Damit möchte ich nicht sagen, dass die Nachrichten Falschmeldungen sind (ich kann und will nichts verifizieren), sondern ich bemängele die Panikmache.

Hast du schon mal bewusst darauf geachtet, was da eigentlich alles läuft?
Als ob nur Negatives in der Welt passiert.
Krieg hier, Katastrophe da, Krise überall.

Mir ist klar, dass solche Meldungen für Quoten und Interesse sorgen. Wir alle sind sensationslustig und lassen den Fernseher eher bei Bildern laufen, die Erdbeben und Bombeneinschläge zeigen als bei einer netten Dame, die Schokolade an arme Kinder in Asien verteilt.

Das ist vollkommen natürlich und normal und auch kein Grund für schlechtes Gewissen; würden wir weiterschalten hätten wir irgendwie das Gefühl, gleichgültig zu sein gegenüber dem Elend, das in der Welt passiert. Wir wollen alle Anteilnahme zeigen. Das liegt in unserer Natur.

Und dann diese Polit- und Gesellschafts-Talkshows. Als Russland die Ukraine überfiel vor über zwei Jahren, habe ich sehr viele dieser Talksendungen und Nachrichten gesehen. Sie haben dort ernsthaft „Was-wäre-wenn-Szenarien“ durchgekaut. Und uns Zuschauer natürlich gedanklich mit in diese Spirale genommen.

Ich verstehe natürlich, dass man das macht. Das Problem ist eben, dass das nach der Sendung nicht aufhört.

Im Gegenteil.

Da geht’s in unseren Köpfen ja erst weiter …

Wir machen uns Sorgen über Dinge, die niemals eintreten, weil wir zulassen, dass die Grübel-Szenarien irgendwelcher Profis zu unserer Grübelei werden … wie verrückt ist das?

Man ist meistens nur durch Nachdenken unglücklich.

Der Ausweg aus der Gedankenfalle

Jetzt habe ich genug Grübelei- und Medien-Bashing betrieben, jetzt benötigen wir natürlich auch Lösungen dafür.

Die gibt es.
Und zwar viele davon.

Bevor ich dir ein paar davon zeige, will ich dir noch etwas erzählen:

Hinter mir liegen zwei wirklich schwere Jahre. Ich gebe so ein wenig auch meinem heftigen Medienkonsum im ersten Halbjahr 2022 die Schuld daran. Zum Jahresende hatte ich den Eindruck, dass sich einfach alles in meinem Leben so heftig ins Negative gewendet hat, dass ich einiges unternommen habe, um es zu drehen.

Was ich in 9 Monaten versaut hatte, brauchte eineinhalb Jahre, um wieder in Ordnung zu kommen.

Eine der ersten Dinge, die ich tat, war dieses: Ich kritzelte mir auf etwa zehn Klebezettel die Abkürzung „NIPSILD“ (von Andreas Ackermann). NIPSILD steht für Nicht In Problemen, Sondern In Lösungen Denken.

Diese Zettel habe ich überallhin geklebt: Kühlschrank, Spiegel, Schreibtisch … ach, einfach überallhin, wo ich sie ständig sah.

Am Anfang blickte ich die Zettel noch bewusst an und dachte bei jedem mal Nicht in Problemen, sondern in Lösungen denken! Witzigerweise übernahmen das bald meine Kinder und quakten ständig, wenn ich laut zu grübeln begann „Mamaaa! Nicht in Problemen, sondern in Lösungen denken!“ – geil, oder?

Eines Tages sah ich die Klebezettel nicht mehr bewusst. Aber ich weiß, dass sie dennoch wirkten, denn schließlich ist das nichts anderes als eine mächtige Affirmation, die ich da in meinem Haus verteilte.

Kurzum: Es brachte etwas! Jedes Mal, wenn ich darüber zu grübeln begann, was gerade wieder nicht so rund lief, kam NIPSILD in meinen Kopf und zack – da waren meine Gedanken wieder auf Lösungskurs.

Und je öfter ich das tat, desto leichter und normaler wurde es. Es ist wie ein Muskel, den du trainierst.

Ich kann dir diesen Hack also wirklich ans Herz legen!

Weitere Tools, mit denen du dich umprogrammierst oder das Grübel unterbindest

Das ist natürlich kein Allheilmittel gegen Grübelei, denn NIPSILD ist nur ein Ansatz, der dir hilft, dich auf lösungsorientiert zu programmieren. Das dauert Wochen, ist aber eine dauerhafte und sehr willkommene Veränderung, die du dir überlegen solltest.

Hier sind weitere Techniken, die dir helfen können, Klarheit zurück in deinen Kopf zu bekommen. Viele davon funktionieren sofort, einige brauchen etwas Zeit:

Entdecke jetzt viele kostenlose Herzenspunsch-Meditationen:

  • Achtsamkeitsübungen: Ähnlich wie Meditation, aber alltagstauglicher. Beim Essen, Spazieren, sogar beim Zähneputzen. Hier verrate ich dir mehr über Achtsamkeit.
  • Atemübungen: Tief durchatmen und die Gedanken wegpusten. Klingt simpel, ist aber mega effektiv. Eine mega gute Möglichkeit ist das Box Breathing. Es dauert nur ein paar Sekunden, pustet dein Hirn durch und richtet dich neu aus. Ich schwöre darauf, vergesse nur im Alltag oft, daran zu denken. Vielleicht gelingt es dir ja besser, probier es auf jeden Fall aus!

Das Gute an all diesen Techniken ist, dass sie dir helfen, aus deinem Kopf herauszukommen und mehr im Moment zu leben.

Und genau darum geht’s ja: Weniger grübeln, mehr leben!

Fazit: Denk nicht so viel darüber nach!

Weniger nachdenken, mehr machen.

Klingt so paradox, aber manchmal ist es heilsamer, einfach ins kalte Wasser zu springen, anstatt stundenlang am Beckenrand zu stehen und sich Sorgen zu machen.

Natürlich sind das Nachdenken und Reflektieren wichtig, aber es geht auch um die Balance. Ein bisschen Grübeln ist okay, wenn es im Rahmen bleibt. Sonst verpassen wir am Ende noch unser ganzes Leben, während wir darüber nachdenken, wie wir es leben sollten.

Und wer weiß, vielleicht finden wir dann genau in diesen Momenten, in denen wir unseren Kopf zur Ruhe zwingen, unser Glück – ganz ohne Grübeln.

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