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3 verrückte Wege, den inneren Schweinehund davonzujagen

Viele Menschen hängen oft in einem Trott, in dem es schwer ist, sich aufzuraffen und in die Hand zu nehmen, was sie sich vorgenommen haben –  gehörst du auch dazu?

Da gibt es diejenigen, die diesen inneren Schweinehund akzeptiert haben und ihn nicht überwinden; und die, die gelegentlich von ihm heimgesucht werden (so wie ich). Und dann die, die den inneren Schweinehund überhaupt nicht kennen.

Was unterscheidet uns voneinander? Und wie ist es möglich, den inneren Schweinehund zu überwinden?

Die Sache mit der Faulheit

Faulheit ist nicht der Gegner. Im Gegenteil.
Sie ist eine hilfreiche Sache. Vorausgesetzt, wir sind bewusst faul und genießen sie.

Das Problem mit der Faulheit: Sie hindert uns daran, unsere Ziele zu erreichen und unsere Träume zu erfüllen.

Die Motivation kommt und geht. Das ist normal.

Menschen, die sich trotz niedriger Motivation trotzdem aufraffen und ihre Pläne verfolgen, haben ein Merkmal, das den anderen fehlt:

Disziplin

Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit diesem Thema und behaupte, dass es nicht leicht ist, sich Disziplin anzueignen, wenn man schon immer seine Problemchen damit hatte.

Und dazu zähle ich mich.
Es gibt Menschen, die mir da widersprechen, denn: Ich faste jedes Jahr. Und ich habe es innerhalb von nur weniger Stunden geschafft, vom Alles-Esser zur Veganerin zu werden. Ich schmiede Pläne und ziehe sie durch. Das ist das, was man im Außen wahrnimmt. Aber es ist nicht leicht. Und manchmal habe ich keine Lust, motiviert zu sein.

Wer gibt schon gerne zu, dass man einen Beitrag nicht veröffentlicht hat, weil man zu faul war oder dass man den Keller aufräumen muss (dringend!), sich aber nicht aufrafft.

Ich halte das alles für harmlos. Denn das geht uns doch allen so.

Blöd wird es, wenn wir einen Lebenstraum haben und hinsichtlich dieses Planes nicht weiterkommen, weil wir uns nicht überwinden.

Manchmal stecken da Ängste dahinter. Und manchmal ist Alltägliches wichtiger (äußerlich betrachtet).

Fakt ist, das sind alles Ausreden. Und sie hindern uns, unsere Träume zu leben.

Dennoch: 24/7 durchpowern ist für die meisten keine gesunde Lösung. Etwas Auszeit und Faulheit gehört zum Leben dazu.

3 Wege, wie du deinen inneren Schweinehund verjagst

Ich habe drei Wege für dich, wie du Phasen ohne Motivation bewältigst.

Sie haben mir geholfen, die Schweinehund-intensiven Zeiten der vergangenen Jahre zu überwinden.

3 verrückte Wege, den inneren Schweinehund davonzujagen-Pinterest

1. Feier die Faulheit

Und das meine ich vollkommen ernst. Feier deine Faulheit. Zelebriere sie. Genieße sie und entscheide dich bewusst dazu.

Wichtig ist: Hör auf, sie zu bekämpfen (– sonst fühlst du dich schlecht!). Faulheit ist fantastisch. Sie sorgt dafür, dass du gesund bleibst. Sie ist eine Möglichkeit, Selbstfürsorge zu betreiben.

Zu viel Faulheit haben wir uns antrainiert. Manche Menschen haben sich so oft fürs Faul-Sein entschieden, dass es ein natürlicher Zustand wurde. Aber man kann sie wieder abtrainieren. Und sie so einsetzen, dass sie unserer Erholung dient.

Für mich ist Faulheit am heilsamsten, wenn ich davor fleißig war.

Oft lese ich in Ratgebern davon, dass nur Disziplin gegen Faulheit hilft. Aber kaum eine Strategie hat mir geholfen.

Wenn ich mir aber an einem Samstagmorgen sage: „Mensch, ich wäre jetzt gerne faul“, dann frage ich mich gleich darauf: „Gibt es denn einen Grund für mich, faul zu sein? Kann ich es jetzt wirklich genießen?“

Faulheit ist himmlisch – verdiene sie dir!

Faulheit genieße ich intensiver, wenn ich zuerst das erledige, was mich persönlich weiter bringt.

(Hier findest du meinen Beitrag: „Das Alltags-Glas: Prioritäten setzen und Träume erfüllen“)

Es fällt mir leichter, mich aufzuraffen, wenn ich an das Hochgefühl denke, das mich überkommt, sobald ich etwas Produktives erledigt habe.

Und es ist längst kein Geheimnis mehr, dass sich Emotionen und Bedürfnisse verstärken, die wir bekämpfen.

Wenn du faul bist, obwohl sich ein Berg Arbeit vor dir türmt, dann hast du womöglich ein schlechtes Gewissen und genießt deine Faulheit nicht. Das negative Gefühl, unproduktiv und faul zu sein, verstärkt sich.

Kämpfe nicht dagegen an. Genieße das Faul-sein.

Wir alle haben Tage, da stehen wir auf und sehen den Berg Arbeit. Und haben keine Lust. Wir können uns nicht aufraffen. Und dann lass den Berg bewusst und gerne liegen. Aber ohne Reue!

Eine Strategie ist es dann, richtig faul zu sein. Das heißt, du sitzt nur da. Kein Mobiltelefon, kein Film, keine Telefonanrufe. Nur dasitzen und faul sein. Bis dir die Faulheit auf die Nerven geht. (Eine tolle Möglichkeit, Faulheit von unnötiger Ablenkung zu unterscheiden!)

Innerhalb von wenigen Minuten willst du etwas tun. Nutze diesen Motivationsschub für die Aufgaben, die dir etwas bedeuten!

2. Stell dich der Eiseskälte

Keiner liebt eiskaltes Wasser.

Aber ich habe einen Artikel gelesen, indem genau das empfohlen wurde: Stelle dich der Eiseskälte.
Und zwar mit eiskaltem Wasser.

Seien wir ehrlich: Alles wehrt sich in uns, wenn wir uns unter eine kalte Dusche stellen. Es ist eine Wahnsinns-Überwindung.

Die Sache ist die: Sobald du dich dazu überwindest, passt sich dein Körper innerhalb von Sekunden an die neue Gegebenheit an.
Er hat keine andere Wahl.
Denn du zwingst ihn dazu.

Und diese Anpassung setzt ein vollkommen neues Gefühl frei. Es steigert deine Laune und Motivation.

Und das funktioniert!

Du bist stolz auf dich, dass du es durchgezogen hast, und denkst dir nach einer eiskalten Dusche nur: „Ich habe DAS geschafft, ich schaffe auch ein bisschen Hausarbeit!“.

Im Gegenteil: Die Aufgaben, die vor dir liegen, erscheinen dir lächerlich.
So erging es mir.

Effektiv, wenn du morgens duschst.
(Komm bloß nicht auf die Idee, deine Haare mit eiskaltem Wasser zu waschen. Mach das lieber am Abend mit warmem Wasser.)

Die kalte Dusche weckt dich auf, schüttet Glückshormone aus und gibt dir einen ordentlichen Motivationsschub.
Grandioser Tipp (– den ich nicht mehr regelmäßig befolge, denn meist denke ich: „Kalte Dusche? Nein, nein, ich gehe schon freiwillig putzen!“)

(Und zusätzlich hat eine kalte Dusche oder Wechseldusche viele gesundheitliche Vorteile.)

3. Trenne dich von Aufgaben, die du lange vor dir herschiebst

Ich habe diesen Punkt schon öfter in meinem Blog erwähnt. (Siehe dazu auch meinen Beitrag 5 Tipps, wenn deine To-do-Liste dich zu erdrücken droht.)

Ich finde das wichtig.

Eine Aufgabe, die wir immer weiter vor uns herschieben, demotiviert uns. Und das ist nicht Sinn der Sache.

Es ist so, dass du eine Aufgabe, die du nach 48 Stunden nicht erledigt hast, künftig mit einer immer geringer werdenden Wahrscheinlichkeit erledigen wirst. (Gar nicht mehr?)

Die Laune und die Motivation ändern sich von einer Sekunde auf die nächste, wenn ich an Punkte auf meiner To-do-Liste komme, die ich schon seit Tagen, Wochen oder sogar Monaten vor mir herschiebe. Manchmal tue ich dann abrupt gar nichts mehr, weil ich diese Aufgabe als unüberwindbares Hindernis erfahren habe. (Mein berühmter Keller! Und was für mich der Keller ist, ist für dich vielleicht die Steuererklärung oder das Entrümpeln der Garage.)

Dann hilft nur: aus den Augen und für einen neuen Zeitraum einplanen. Aber schiebe solche Aufgaben auf keinen Fall vor dir her.

Sie fördern nur unnötig deine Faulheit und lassen dich den Kopf in den Sand stecken.

Seien wir mal ehrlich: In solch einer Situation helfen nur zwei Möglichkeiten:

  1. Eat that frog: Augen zu und durch. Einfach machen. Solange, bis es erledigt ist. (Manchmal hilft es, die große Aufgabe in kleine Teilaufgaben aufzuteilen. Die erste Woche suchst du nach den Belegen für die Steuererklärung, die zweite Woche füllst du die Formulare aus und in der dritten Woche prüfst du alles und bringst es zur Post.)
  2. Du bist faul und willst diese Aufgabe nicht lösen. Akzeptiere das. Dann hilft dir Punkt 1 nicht. Und es bleibt nur der Weg in die entgegengesetzte Richtung: Du planst deine Arbeit für einen späteren Zeitpunkt ein (falls möglich) oder delegierst es. (Etwas, was ich zum Beispiel gerne mache, um mir Stress von der Backe zu halten.)
    Frage dich: Was sind meine Prioritäten? Und was ist wichtig? Wie viel Zeit habe ich, um diese Aufgabe zu erledigen? Und dann wirst du die richtige Entscheidung treffen.

Du musst nicht immer alles sofort machen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir zwischen ein und drei wichtige Aufgaben am Tag reichen.

Damit komme ich zwar nicht so weit, wie jemand, der 10 oder 20 Aufgaben seiner To-do-Liste jeden Tag erledigt, aber dennoch weiter als Menschen, die auf der Couch sitzen bleiben:

Wenn du nicht fliegen kannst, renne.
Wenn du nicht rennen kannst, gehe.
Wenn du nicht gehen kannst, krabble.
Aber was auch immer du tust,
du musst weitermachen.

– Martin Luther King


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Fazit: Sei bewusst faul

Faul-Sein ist toll – wenn du es genießen kannst.
Falls nicht, hast du diese Möglichkeiten:

  1. Feier die Faulheit trotzdem!
  2. Stell dich der Kälte, das motiviert dich!
  3. Eat that frog – überwinde dich!

Hast du noch mehr verrückte Strategien, mit denen du deine Disziplin kitzelst? Lass es mich wissen.

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